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  • Esaite-Berichte: PRS Johnny Hiland Signature, PRS SE 245

     

 

 

Konkurrenz für den Fender-Klassiker Telecaster AVRI 1952 ? Johnny Hiland lies sich von Paul Reed Smith USA eine ganz eigene Gitarre bauen.

Statt Premium-Esche bekommt man bei der PRS Signature JH einen Body aus Mahagoni (einteilig) mit feinstens konturierter solider

Riegelahorndecke. Auch an Bundstäbchen wurde nicht gespart und das heißt, hier kommen 24 Stück auf den Ahornhals.

 

Sowohl der eigentlich Hals als auch sein aufgeleimtes Griffbrett weisen anders als bei der Fender Tele stehende Jahresringe auf (quarter sawn).

Das Profil fällt auch schlanker als bei der Fender-Ikone aus und wurde auf der Basis des PRS Wide Thin Profile individuell angepasst (etwas dicker).

Die Gesamtmasse des Instruments erreicht nur angenehmste 3,45 Kilogramm (Fender Tele 52 kg 3,52).

Die Mensur bleibt PRS-typisch bei 25 Zoll gleich 63,5 cm.

 

 

 

 

Die abgewickelte Kopfplatte wurde eigens für Behind the Nut Bendings angepasst. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, erreicht man

einen vollen Ganztonschritt nach oben. Muss ich wohl nochmal probieren gehen und überprüfen, nicht dass es nachher nur ein halber war. 

(Nachtrag: Mit einem Finger bekommt man einen Halbtonschritt; nimmt man drei Finger bei der G-Saite hinter dem Sattel, bekommt

man mit Ach und Krach einen Ganztonschritt die Stimmung nach oben. Das eignet sich also für den laufenden Spielbetrieb weniger)  

 

 

 

 

Mit dem fenderartigen Dreiwegschalter werden die beiden Humbucker angesteuert. Zieh man vom Tonregler den Potiknopf, werden vom Hals-

pickup beide Spulen aktiviert, beziehungsweise eine Spule wird dazugeschaltet. Standardmäßig läuft der Halstonabnehmer also als Singlecoil.

Wir haben das durchgemessen und notieren hier kurz die Werte für gesamte Elektrogeschichte in Gegenüberstellung zur

Fender Telecaster American Vintage 52...

 

 

     PRS JH Bridge PU   8,48 kOhm (ähnlich dem McCarty Treble)            Tele AVRI 52   7,17 kOhm

     PRS JH Neck PU     3,61 kOhm singlecoil                                             Tele AVRI 52   7,00 kOhm

     PRS JH Neck PU     7,17 kOhm humbucking

     PRS JH both PU      2,55 kOhm Neck PU singlecoil                              Tele AVRI 52  3,65 kOhm

     PRS JH both PU      3,92 kOhm Neck PU humbucking

 

 

 

 

Was bei Johnnys PRS in Richtung Fender geht, sind jedenfalls der geschraubte Ahornhals und der aus Messing gefertigte Tremoloblock.

Für Leute, die weitere Details brauchen, liefern wir hier schnell die selbst ermittelten Halsmaße:

 

     PRS JH Sattelbreite                  42,3 mm               Fender Tele 52     42,3 mm              Differenz     0,0 mm     =

                   Halsbreite 5. Bund        46,8 mm                                            46,9,mm                                  0,1 mm   plus

                   Halsbreite 12. Bund       51,6 mm                                            52,0 mm                                  0,4 mm   plus

 

                   Halsdicke 1. Bund           21,6 mm                                            22,4 mm                                  0,8 mm   plus

                   Halsdicke 5. Bund          22,3 mm                                            23,3 mm                                  1,0 mm   plus

                   Halsdicke 12. Bund         22,7 mm                                           24,5 mm                                   1,8 mm   plus

 

Den Zahlengläubigen sei noch ins Stammbuch geschrieben, dass man immer von leichten Schwankungen in der Produktion und möglichen eigenen

Messfehlern ausgehen muss. Die Werte gelten also nur als "realistische Anhaltspunkte" bei einer selten erreichbaren 100%igen Genauigkeit.

 

 

 

 

Das eingebaute Tremolo scheint bis auf den Block mit dem für die SE Serie verwendeten identisch zu sein - Stringspacing 52,5 mm.

Die Fender Tele 52 erreicht hier modelltypisch 54 mm. Blicken wir insgesamt auf die Verarbeitungsqualität, so hat Mr. Smiths Fabrik

gegenüber Fender die Nase leicht vorne.

 

 

 

 

Leichtgewichtige Phase II Top-Locking Tuners brauchen für verstimmungsfreies Tremolieren besser nur maximal eine dreiviertel Wicklung um den Schaft. Der Hals fühlt sich sehr bequem an, ohne spiddelig oder mager zu wirken. Wäre er von etwas kräftigerer Statur, würde es nicht stören.

 

 

 

 

 

 

Die PRS JH in der Tat vielseitig, ist klanglich aber trotz deutlicher Tele-Attribute kein Fendergitarren-Imitat. Wer total auf Tele steht, sollte

dabei bleiben. Der offene und hell klingende Bridge Pickup geht schon recht eindeutlich in Richtung Fenderklang, bleibt aber natürlich ein

Humbucker. Die angenehmen Mitten verleihen dem Klanggeschehen allerdings eine elegante Präsenz.

 

Wenn er nicht zu weit weg von den Saiten ist, bringt er gute Rocksounds zu Gehör. Der Neck Pickup liefert hingegen als Humbucker geschaltet

schöne volle Jazzklänge. Die Zwischenposition mit dem Hals PU als Einspuler bietet ausgezeichnete cleane Rhythmussounds.

 

Böse Zungen könnten vielleicht behaupten, diese PRS kann nichts richtig: Keinen echter Vintage Fendersound und Gibson ist auch noch mal

was anderes. Frechheit - ich glaube, es hackt! Auch wenn daran vielleicht ein Körnchen Wahrheit sein könnte, muss das wohl jeder für sich selbst herausfinden. Für Leute aber, die als Fenderspieler immer schon mal in Richtung Les Paul oder PRS geschielt haben,

finden hiermit eine ausgezeichnete, wenn auch durchaus höherpreisige Alternative. Beste Soundergebnisse im Cleanbetrieb

waren bisher mit einem kleinen Tubemeister-Combo von Hughes & Kettner zu erzielen.

 

Gelistet finden wir Preise von bis zu EUR 2.600. Als Rausschmeisser wurden letzte Exemplare auch schon für unter EUR 1.900 angeboten.

Wer jetzt noch günstig (eventuell gebraucht) zuschlagen kann, braucht einen extragroßen Gabentisch und freut sich dann garantiert unter

dem Weihnachtsbaum, wenn der Hiland zu Weihnachten doch noch zu ihm nach Hause kommt...

 

 

 

 

Kommen wir abschließend zurück zur Ausgangsfrage. Die PRS JH ist als eine Art Hybrid sicher keine Konkurrenz für die Fender Tele 52 RI. Diese Aussage macht aber umgekehrt genauso viel Sinn. Beide Instrumente besitzen Alleinstellungsmerkmale, wie es sich so vornehm formulieren lässt.

Dem fortgeschrittenen Spieler würden beide Gitarren auf jeweils ihre Weise für seine weitere Entwicklung eine vorzügliche Plattform in Aussicht stellen.

Wenn's im Portmonai kneift, tun es auch eine PRS aus der Student Edition Serie (SE, Korea) oder eine Fender Mexico Tele (Classic Player, Baja).

Das ist mit Sicherheit kein Verteilen von Trostpflaster. Wie so oft sind die letzten 5% zur Perfektion die teuersten. Aber wie heißt es so schön?

Das Beste oder nichts. Quatsch: Alles hat einen Knacks.

 

 

 

P R S   H i l a n d   U p d a t e

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bisher war diese Gitarre mit einer Stärke von 009 bis 042 besaitet (Stainless Steel). Für Crunch und cremigen Overdrive saubequem in der Hand-

habung. Bei glasigen Cleansounds mit Blick auf begleitende Rhythmusarbeit kann es schon mal flatterig und undefinierter werden. Daher doch ein

Wechsel auf eine dickere Saitensorte. Das führt allerdings nun dazu, dass die Bespielbarkeit der hohen Lagen deutlich unbehaglicher ausfällt.

 

Es nützt ja alles nichts, der Hals muss abgeschraubt werden, damit der Winkel in der Halstasche steiler eingerichtet werden kann.

Genau diese Situation hatten wir bereits vor einigen Monaten bei einer anderen PRS mit Schraubhals. Weil der Halsfuß bis unter den

Hals-Pickup ragt, schraubt man auch den Tonabnehmer heraus. Dazu einfach die Rahmenschräubchen entfernen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei Mahagoni-Gitarren ungewöhnlich, wählen wir DR Pure Nickel 010 bis 046 Saiten. Diese Gitarre ist ja in Richtung Telecaster konzeptioniert.

Der zweiteilige Ahornhals (Base + Cap) mit stehenden Jahresringen prägt den Klang sowie spritzige Tonabnehmer und der Messingblock im

Tremolo. Da können weich klingende Saiten erstaunlicherweise das Richtige sein. Und tatsächlich, hier stimmt jetzt alles.

 

Die folgenden beiden Bilder zeigen die Saitenhöhe über den letzten Bünden im Vergleich. Unten in der Mitte der verbesserte Jetztzustand. Nicht

nur in den letzten oberen Lagen, sondern über den gesamten Hals laufen die Saiten nun angenehm flach über Griffbrett und Bünde. Die Höhe und

meist waagerechte Ausrichtung des Tremolos musste dazu in diesem Fall nicht korrigiert werden.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was noch nervt sind die schönen Endpins spricht Gurtknöpfe (zweckentfremdete Bass String Trees). Die sitzen zu dicht am Holz. Ein bequemer gepolsterter Gurt lässt sich nur mit Mühe anbringen. Mit Flitzgleitern kann man den Abstand vergrößern. Dazu aber den passenden Durchmesser

wählen, sonst wird das nichts. In die Mitte ein Schraubloch stanzen und dann alles wieder festschrauben. Mancher faule Gitarrist hat auch

schon mal die Schraube einfach etwas herausgedreht, um einen Gurt entspannter zu befestigen. Dann klappert es aber dafür ohne Gurt ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ist man auf Originalität an dieser Stelle nicht versessen, kann man die Knöpfe auch gegen welche von Gotoh (Deluxe Version) tauschen. Die haben

auch einen breiten Durchmesser von 17 mm, aber einen Fuß, der genügend Abstand zum Holz hält (unten links). Gute Gurte kosten in der Regel

zwischen 25 und 60 Euro. Dabei sind sie dann zumeist mehrlagig gepolstert oder aus dickem Material und von einer Breite, die das Gewicht gut auf Schulter und Rücken verteilt. Normalerweise werden Scheibchen aus Filz oder Gummi bereits vom Hersteller verwendet, damit die Halterung für

den Gurt nicht den Lack beschädigt. PRS hat halt darauf leider verzichtet. Zumindest ein höherer Sockel würde ja schon helfen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PRS SE 245 RM (maple top)

 

 

 

 

Hier kommt ein Traum in rot metallic. Gewogen und für nicht zu schwer befunden, müssen wir mit rund 3,75 kg Lebendgewicht hantieren.

Die Humbucker haben wir noch schnell durchgemessen: Bridge kOhm 10,2 und Neck 7,9 kOhm. Das sind etwas angehobene Vintagewerte.

Zum Glück keine Brüller, sondern Spulen für sowohl satte als auch offen transparente Übertragung ins Elektrische - alles gut !

 

 

 

 

Die Intonation ist bisher nicht ganz im gewünschten Bereich. Mit dem kleinen Inbus (verdammt, die ganze Zeit bin ich hier mit "Imbus"

unterwegs. Nee, diese Abkürzung leitet sich von Innensechskantschlüssel usw. ab) geht's dann aber schnell in die richtige Richtung. Feinste Schleifpartikel von der Bundbearbeitung und sonstige Herstellungsüberbleibsel verdrecken das Griffbrett im Auslieferungszustand.

Alles mit Öl entfernen bzw. ab- und einreiben, sonst werden die Fingerkuppen in den ersten Tagen oder Wochen immer schwarz -

je nach Intensität der Benutzung und Handschweißproduktion.

 

 

 

 

 

 

Wie in der SE-Reihe üblich, ein gut gemachter Sattel, der im Verlaufe der Zeit wegen der Weichheit des Material getauscht werden muss.

Das sollen neue Pickups sein? Sind sie. Die Spulenkörper sind vor dem Wickeln wohl eher einer Grabbelkiste entnommen worden - nicht schön.

 

 

 

 

Unter der Lackierung befindet sich ein Maple Top. Am Fake-Binding und Klang der Gitarre gut erkennbar. Eine Druckstelle wurde ganz

entspannt einfach überlackiert (siehe rechts unten). So etwas kommt eigentlich auch bei den SEs aus Korea nicht so oft vor.

Die Korpusstärke erreicht bereits am Halsansatz eine Stärke von 55,8  mm. Dafür sind die 245er ja bekannt und beliebt,

weil wir hierdurch (Masse) den klassichen Les Pauls (Single Cuts) näher kommen.

 

 

 

 

 

 

Bestens zentrierter Saitenverlauf über Hals und Pickups. Abrutschen an der Griffbrettkante ist nicht zu erwarten. Leider ist der Schalter

ein klein wenig hakelig, was sich aber im Laufe der Benutzung nach und nach geben könnte. Wir haben übrigens hier die Halsmaße (wide fat):

Die Mensur von 24,5 Zoll macht in Zentimetern 62,23, was bei Gibson (Mr. Ted McCarty, P.R.Smith-Mentor) abgeschaut ist.

 

   Halsbreite Sattel 42,7 mm, Halsstärke 1. Bund 22,1 mm

   Halsbreite 12. Bund 53,5 mm, Halsstärke 12. Bund 24,7 mm

 

Etwas Mühe muss man schon hineinstecken, bevor es so richtig losgeht. Die Saitenlage konnte noch etwas flacher eingestellt werden.

Dabei ist nicht zu unterschätzen, dass man bei zu flacher Action etwas vom "guten Ton" verlieren kann, was nicht jeder in Kauf nimmt.

Insgesamt ein ausgezeichnetes Instrument für rund 500 bis 600 Euro, was unverzerrt und mit "Bratung" immer weit überdurchschnittlich

klingt. Da wird es die Konkurrenz schwer haben, etwas Vergleichbares in die Läden zu stellen. Ich finde sie richtig gut.

 

 

 

 

Was wir gerade eben entdeckt haben ist, dass die Decke ein Riegelahornfurnier besitzt, aber nicht symetrisch zusammengeklebt wurde.

Die zentrale Linie, die üblicherweise als "bookmatched" mittig sitzt, verläuft hier zwischen h-und e-Saite. Damit sind diese 245er SEs optisch ursprünglich als B-Ware einzustufen und wurden daher komplett deckend überlackiert - allerdings sehr hübsch.

 

Diese 245er SEs haben wir nicht ganz zufällig hier redaktionell bei der Johnny Hiland untergebracht. In der Tat sind sie mit ihrem Klangvermögen

nicht so weit weg von dem, was amerikanische PRS-Produkte zu bieten haben. Vergleiche zeigen, dass unter Umständen wegen der anderen Metalle bzw. Qualität bei der Hardware als auch den Pickups aus US-Fertigung das Treble-HiEnd bei den "echten" PRS etwas brillanter zur Geltung kommt. Durch geschickte Saitenwahl, hochwertige Kabel und eine entsprechende Verstärker- bzw. Speakerwahl (Einstellung) wird das teilweise zu kompensieren sein

- wenn man dann den Unterschied überhaupt wahrnimmt und für relevant erachtet (Studioaufnahmen). Warum eine zierliche Anfängergitarre kaufen?

Lieber etwas auf Zuwachs mit solidem Hals und potenter Konstruktion nehmen, statt nach einem Jahr erneut im Fachgeschäft zu stehen.

 

   Hier kommt noch ein Nachschlag für die ganz Genauen. Tatsächlich scheint die Decke nicht furniert zu sein, sondern bei einer von

den beiden Testkandidatinnen tatsächlich massives Riegelahorn. Die nicht zentrale, nämlich "rechtslastige" Leimnaht ist gut auf dem Bild

Numero 2 - direkt unten in der Mitte - erkennbar. Einige weitere Auffälligkeiten wollen wir noch im Folgenden erwähnen:  

 

 

 

 

 

 

Die Gewindehülsen zur Befestigung der Mechaniken sind nur von Hand geschraubt und daher fast lose. Die müssen weiter angezogen werden.

Dabei nicht zu hart zur Sache gehen, sonst platzt der Lack. Die Sattelkerben für die D- und G-Saite sind etwas weniger flach als alle anderen.

Das macht sich aber in den ersten Lagen vom Spielgefühl kaum bemerkbar. Die Aufnahme der Haltebolzen für das Wraparound-Tailpiece hat Spiel,

was aber geringer als in älteren Serien auszufallen scheint. Trotzdem kippt damit die Brücke leicht durch den Saitenzug Richtung Bridge-PU.

Bisher scharren deshalb aber noch keine Saiten.

 

Die Abrichtung der Bundenden ist ja meist bei PRS perfekt. Nicht so hier: An einigen Bünden sind noch kleine Grate vorhanden. Eine zweite

245er Red Metallic wiegt übrigens rund 100 Gramm mehr und die Pickups kommen mit etwas geringeren Werte in kOhm daher (B 10,0 und N 7,74).

Dazu ist der Hals bei identischer Breite etwas dünner (1. Bund 21,7 mm und 12. Bund 23,3). Der Mahagonikorpus besteht aus zwei gleich großen Teilen.

 

Für die Intonation bei .009-.042 D'Addario-Saiten mussten die Madenschrauben herausgedreht werden, sonst hätte es nicht gereicht, weil die gedrückten Töne immer noch zu tief erklingen. Was heißt, die freischwingende Länge aller Saiten wurde zwischen Sattel und Brücke maximal verkürzt.

Mit dickeren Saiten wäre das sicher etwas unproblematischer. Es bleibt aber festzustellen, dass die Position der Brücke nicht optimal ist

und eigentlich etwas weiter in Richtung Bridge-Pickup gehört, um normalen Spielraum für die Justierung in beide Richtungen zu bekommen.

Wir reden an dieser Stelle über eine Strecke von ungefähr 2 mm. Die beiden 245er SEs  liegen in der Seriennummer nur 5 Zähler auseinander.

Was war das? Listenpreis EUR 999. Street EUR 479.

 

 

 

 

Zwei neue Gitarren, gleiche Serie. Einmal mit abgeschubberten Spulenkörpern (bobbin), das andere Mal erwartungsgemäß frisch, wie geleckt.

Dazu noch ein Close Up von der Lackierung, die wohl vermutlich chemische Bestandteile beinhaltet, die nicht so gut für die Gesundheit sind.

Zumindest in Kalifornien ist man sich da sicher. 

 

 

 

 

 

 

Erstmal lesen, wichtig ! Ja, da haben sie Recht. Stimmt die Saitenlage nicht, besser die Halsdurchbiegung kontrollieren, bevor man sich an der

Brücke voreilig zu schaffen macht. Als Kontrollpunkt wird das 8. Bundstäbchen empfohlen. Wir messen nach und finden das 7. etwas passender.

Dazu messen wir vom Halsansatz (obere Seite, ohne Cutaway) bis zum Sattel. Das wären hier dann knapp 38 cm. Die Hälfte markiert nun

den Bereich, in welchem die gewünschte flache Durchbiegung am größten sein sollte. Das ist bei etwa 19 cm, was zwischen 7. und 8. Bund,

kurz vor dem 7. Bund liegt.

 

Für den 8. Bund rät der Hersteller zu einem Abstand zwischen der Saitenunterseite und der Bundkrone von der Dicke von 3 Blatt Papier. Der Dual Trussrod soll von sensibler Sorte sein. Heißt, hier wird nicht lange rumgeschraubt. Schon kleinste Drehungen bringen die gewünschte notwendige Veränderung. Haben wir probiert und stimmt. Schaut man von der Kopfplatte zur Brücke, dreht man zum Begradigen/Verflachen im Uhrzeigersinn.

 

Bevor man mit der Qualität der Mechaniken unzufrieden ist: Die Saiten brauchen ein ausgiebiges Stretching. Dann sollten sie die Stimmung halten.

Mal sehen, was uns sonst noch so auffällt. We let you know.

 

   Und hier geht es schon wieder weiter:

 

Bei der ersten 245er läuft die Leimnaht nördlich vom Äquator, soll sagen zwischen E- und A-Saite (kann man im zweiten Foto gerade noch erkennen).

Die Decke weist hier keine Riegelung auf. Was gerne auch mal, weil ohne Spektakel,  plain top genannt wird, wenn die Lackierung nicht gerade

deckend ausgeführt ist. Gerade haben wir entdeckt, dass noch eine weitere Leimnaht existiert. Die läuft quasi durch die Volumenregler, ist sehr

unauffällig und am Fake-Binding kaum erkennbar. Damit haben wir also eine dreiteilige Decke. In der Elektrik alles gründlich abgeschirmt

und ordentlich verarbeitet. 

 

 

 

 

 

 

Die Tuners sind nicht alle gerade angeschraubt. Bei der dünnen E-Saite ist es schon etwas knapp mit dem Kopfplattenrand. Soetwas kann

aber auch einem selbst beim weiteren Festschrauben durch eine kleine Verdrehung der ganzen Mechanik passieren und ist leicht

wieder zu richten. Die Bohrungen haben also etwas Spiel. So wie es aussieht, halten die einfachen PRS SE Tuners die Stimmung

nach einigen Tagen immer noch nicht ganz, wenn man ordentlich reinhaut (in die Saiten). Daher suchen wir nach Austauschteilen.

 

 

 

 

Was darf es denn sein? Hipshot? Zu teuer. Sperzel? Haben einen Fixierungsstift und hinterlassen sichtbar die alten Laschenlöcher.

Grover? Passen unter Umständen wegen ihrer Flügelform nicht so zum geschwungenen Kopfplattenrand. Das sollten schon wie bisher

German Style Flügel (Schaller) bleiben (bloß nicht kleinere !). Dazu braucht es noch jeweils die 135 Grad Lasche, damit wir keine neuen

Löcher bohren müssen.

 

Gleich hier unten links: Economy-Backlocking-Tuners für 15 Euro aus China oder im Inland ab 35 Euro (Hab Acht: die werden gerne überteuert

angeboten). Dann die edlen Sperzels für 90 Euro, was man auch für Schaller veranschlagen muss. Hipshot Trim Lock Tuners überschreiten

derzeit bereits die 100-Euro-Preisgrenze. Direkt daneben in der Mitte normale Grover Rotomatics für 75 bis 85 Euro. Danach Wilkinson

Grover Imperial Style auch non-locking ab 37 Euro. Aber wie gesagt, dieses Mal bitte keine neuen Laschenlöcher.

  

 

 

  

 

 

 

90 Grad Lasche (zur Flügeldrehachse) geht senkrecht nach unten. Hier haben wir sie nun PRS-SE-üblich seitlich nach innen zueinander gerichtet.

Tja, und dann wär noch einen Back Lock Mechanismus (Klemmechanik) für eine schnelle und sichere Verankerung wünschenswert. Nach langer Suche endlich ein Volltreffer: Die Kluson MBS33C sind es geworden und passen 1 zu 1 als noch preiswertes Replacement für 70 Euro auf die SE.

 

 

 

 

 

 

Die neuen Backlock Tuners sehen massiver als die alten Stimmer aus, unterscheiden sich vergleichsweise vom Gewicht aber kaum von einander.

Die Länge der Wickelachsen ist bei den Klusons kürzer, was einen etwas steileren Winkel der Saiten im Sattel zur Folge hat und gut zur Mensur

passt.

Grundregel: Kurze Mensur mit steilem Kopfplattenwinkel, lange Mensur: flacherer Winkel für den Saitenverlauf über'n Sattel. Von oben/vorn

betrachtet ist der Austausch so gut wie nicht wahrnehmbar. Vielleicht sind die neuen Unterlegscheiben im Durchmesser einen Hauch breiter.

Was aber komisch anmutet, sind die alten extra langen dünnen Schräubchen für die Fixierung der Laschen (siehe oben). Die gehen

ja bald ganz durch die Kopfplatte. Daher benutzen wir sie nicht weiter und nehmen Späne zum Ausfüttern der tief geratenen Bohrungen.

Ähnliches gilt übrigens auch für die Schrauben zur Gurtknopf-Befestigung: Ebenfalls eher dünn und extra lang.

 

Was bleibt bisher? Nach wie vor eine hochklassige Gitarre mit einigen vielleicht verzeihlichen Verarbeitungsschwächen. Wie konnten wir neulich

in der Fachpresse sinngemäß so schön lesen: "Die Sorgfalt und Genauigkeit bei der Verarbeitung übertreffen in der Regel den Mehrgewinn für

den Spieler, der durch den Einsatz von sogenannten "besseren Materialien" im höherpreisigen Segment erreicht werden soll." Kann man sagen !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

P i c k u p - C h a n g e

 

 

 

 

Was soll man machen, wenn man Herr zweier identischer PRS SC 245 geworden ist? In diesem aktuellen Fall heißt das, den Hals PU zu tauschen.

Von Bare Knuckle liegt schon ewig ein P90er im Humbucker-Format im Regal. Der soll es nun sein. Leider sind die Beinchen länger als die vom

originalen Tonabnehmer und so bekommt man ihn nur mit Ach und Krach in die formidable SC 245. Da bleibt leider nur noch minimaler Abstand

zu den Saiten, was zwar funktioniert, aber noch nicht das Gelbe vom Ei ist. Ein flacherer Rahmen könnte da helfen oder man schleift das

Plastikteil auf der Unterseite 1 bis 1,5 mm ab. Das klangliche Ergebnis ist vom Grundsatz aber erfreulich und führt zu einer Nachtsession

bis morgens um halb 7.

 

 

 

 

Diese Aktion ist die Vorgeschichte für eine dann absolut unkomplizierte Austauscherei bei einer der beiden hier ausgiebig vorgestellten SE 245.

Hier unten der ausgebaute SE Neck PU. Konventionelle Bauart der G&B Pickup Company aus Korea. Ziemlich gutes Teil und oft unterbewertet.


 

 

 

Die weiße Strippe ist vom Neck, die gelbe vom Bridge PU. Einfach die Masse und den Heißen vom Poti ablöten. Hier kommt dann der Neue dran.

 

 

 

 

Wegen des gemeinsamen Kabelkanals zum Elektronikfach, muß der Steghumbucker nun - wie sonst meist auch - noch ausgebaut werden.

 

 

 

 

Die Rahmenschräubchen haben paarweise unterschiedliche Längen. Dran denken beim Wiedereinbau. Die Schrauben für den Pickup selbst

passen zum Glück auch für den Neck PU aus der amerikanischen SC 245.

 

 

 

 

Soll man sich als SE 245-Spieler in Unkosten stürzen, um sich die amerikanischen PRS-Pickups zu besorgen? Ich meine, die sollen ja immerhin pro

Stück bei EUR 170 liegen. Wir haben jetzt den SE-Halstonabnehmer gegen die US-Version getauscht. Die Kilo-Ohms des US-Neck PUs sind mit

8,8 rund 10% höher angesiedelt. Schnell die Saiten wieder drauf und die Höhe im Abgleich mit dem Bridge PU einstellen - fertig, Erster !

 

 

 

 

Ich mache es mal für den Moment ganz kurz und knapp. Der Tausch lohnt sich aus spontaner kurzer Betrachtung in keiner Weise. Wir wollen das

aber noch weiter beobachten, zusätzliche Vergleiche anstellen (alternative Amps, Saiten und Lautstärken) und die Ohren anderer Leute befragen. Abgesehen von der gebürsteten Chromkappe ist der doch wohl  klanglich entscheidende Unterschied für sich gesehen (und gehört) sehr gering und

der PU nun einmal von hoher Ähnlichkeit mit dem koreanischen Interface.

 

Oder sagen wir es anders herum: Die Koreavariante kommt dem amerikanischen Produkt sehr nah. Wer die feinen Unterschiede ausmacht, stellt

sich hoffentlich noch der persönlich subjektiven Kosten-/Nutzenbetrachtung und läßt es spätestens an dieser Stelle vermutlich dann doch bleiben.

Wer Chomekappen schön und hier passender findet, kann diese für kleines Geld einfach nachrüsten.

 

 

 

 

Die SC 245 und SE 245 unterscheiden sich durch die Holzauswahl und die verwendeten Metalle bei der Hardware. Die SE 245 kommt etwas

heller und knackiger herüber, wobei das Messing der Brückenhaltebolzen und der Tuner bei der SC 245 klanglich wärmer wirkt. Bei der SE 245

hört man das Aluminium des Wrap Around Tailpieces deutlicher. Nicht zu vergessen, dass die SE 245 nur die dünnen 009-042 Saiten drauf hat,

während die SC 245 mit 10-46 Gauge bestückt war. Beides tolle Gitarren, nur eben etwas anders.

 

Schnickschnack. Wir haben kleine Bell Knobs auf die Potis gesteckt und ein anderes Truss Rod Cover verwendet. Getreu dem Motto:

The Eagle flies on Friday! Platt: Freitag ist Zahltag, ohne Moos nichts los. Dazu bekam der Pickup-Wahlschalter einen schwarzen Nupsi

(toggle cap). Die SE 245 macht jetzt optisch einen etwas leicht individuelleren Eindruck.

 

Abschließend noch die Antwort auf die oft gestellte Frage, wie bekomme ich die Knöpfe von den Potis? Wer kein spezielles Tool am Start hat,

klemmt ein hartes Plektrum schräg unter den Knopf, hält mit einer Hand diesen Winkel mit etwas Druck und dreht nun den Knopf mit

der anderen Hand hin und her, bis er sich langsam löst, nach oben kommt und sich von der Achse abheben lässt.

 

  

 

 

 

 

P i c k u p - C h a n g e   c o n t i n u e d

 

 

 

 

Das kann ja so nicht bleiben. Der Bare Knuckle P90 im Humbuckerformat passte nur ganz knapp unter die Saiten. Das reichte gerade für eine

Funktionsprüfung, aber leider noch nicht für eine angemessene Höheneinstellung. Die Beinchen sind länger und damit musste auch in der

Fräsung noch etwas Platz nach unten geschaffen werden. Dremelfräskopf sein dank, ist das schnell gemacht. Das langt aber immer noch nicht.

 

 

 

 

Für einen ordentlichen Einbau braucht es dazu einen flacheren Rahmen. Den haben wir nicht. Damit ist klar, wir schleifen einen Rahmen ab,

bis völlige Zufriedenheit erreicht ist. Was ihr seht, ist ein PRS SE Rahmen auf 320er Körnung Schleifpapier. Das dauert eine Weile, bis

wir fast die Hälfte in Pulver verwandelt haben. Na, sagen wir mal 1,5 mm Material sind nun Plastikstaub. Damit sind wir am Ziel und

allen steht ein Grinsen ins Gesicht geschrieben. Der originale Rahmen und Pickup können jederzeit "verlustfrei" zurückgebaut werden.

 

 

 

 

Wir hatten jetzt 2 Wochen Probezeit für das Einfühlen und Vergleichen wegen des SC 245 Neck PUs in der SE 245. Der US PU ist etwas

heißer und mit einem reichhaltigen Mittenspektrum gesegnet. In der Mittelstellung (beide Tonabnehmer aktiv) verliert man ein wenig von

der Glockigkeit, die dort bisher im Originalzustand zu Gehör kam. Betrachtet man die Kosten und den Effekt, möchte ich einfach nur

wieder den Koreaner am Hals hören. Da die Chromkappe gut aussieht, muss so ein Teil her und den alten Halstonabnehmer aufnehmen.

  

 

 

 

Passen muss die Kappe natürlich. Schraubenmitte bis Schraubenmitte von E zu e sind es beim Halstonabnehmer 49 mm. Beim Bridge PU werden

es schon 52,5 mm; aber der bleibt wie er ist. Mindestens 2 Polepieces vor dem Festlöten herausschrauben, sonst sitzt es nachher nicht luft-

und wackelfrei. Eine kleine Schraubzwinge mit Plastikschonern wäre als dritte Hand schon anzuraten. Und dann hoffen, dass der Lötkolben genug

Hitze produziert...

.

 

 

 

So, der alte Pickup ist angehübscht wieder dort wo er hingehört. Ja und er klingt, weniger Mitten mit mehr Pling. Für meinen Geschmack

die bessere Wahl. Nun hoffe ich mal, dass die Kappe mit der Verlöterei hält und kein Feedback produziert - abwarten.

Da bleibt wie immer an so einer Stelle die Frage, welche der beiden Damen bzw. welches Instrument wäre nun die oder das bessere?

 

Keine oder beide. Hm, das will ja so keiner hören. Der Geizhals und Spieler sagt: die SE 245 liegt vorne. Das Auge und der Statusbewusste

finden die SC 245 besser. Vielleicht bedient die SC 245 eher den wohlsituierten Fusion-Gitarristen - schwer zu sagen. Kommt man aus

der Fenderwelt, spricht einen wohlmöglich doch schon die SE 245 mehr an, abgesehen mal von der Lipstick-Lackierung.

 

 

 

 

 

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