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  • Mechaniken/Wechseln/Austauschen

 

Ja, was soll ich sagen? Es tut der alten Gitarre wohl ganz gut und ihr könnt zusehen, wie es gemacht wird:
Subjekt der Handgreiflichkeiten ist eine 70er-Jahre Kopie einer Gibson Les Paul Recording.

Erster Schritt nach dem Entfernen der alten Saiten ist die Griffbrettpflege. Genau: Der Dreck muss runter.

Bewährt haben sich feste Küchenrolle (keine aus Altpapier) mit Ballistol (Spezialöl). Profis schwören auch schon

mal auf Fastfret von GHS.

 
Das Griffbrett einreiben und das Öl kurz einwirken lassen. Aber bitte das Griffbrett nicht baden, sonst wird das Holz noch weich (unlackierte Rosewood Necks).

 

 

Gitarren-Griffbrett reinigen

 

Gitarrenmechanik ausgebaut

 

 

Zweiter Schritt ist das Abmontieren der ersten der sechs Mechaniken. Da tut sich uns eine 8-Millimeter-Bohrung mit 6-Millimeter-Einpresshülse auf.

Entfernen der alten Hülsen: Wie eben von unserem User Daniel F. angeregt, stellt sich gelegentlich die Frage,

wie bekomme ich die alten Hülsen "schonend" aus der Kopfplatte? Kein Ding. Ich habe es immer mit einem Schraubenzieher

und kleinem Hämmerchen erledigt. Von unten (Rückseite der Kopfplatte) setzt man den Schraubenzieher in der Bohrung auf den Rand der Hülse und klopft die Selbige mit leichten Schlägen aus dem Headstock. Hierbei immer mal

zu einer neuen Position ansetzen indem man der Rundung folgt. Statt eines Schraubenziehers wäre ein Rundholz oder alter Bleistift mit passendem Durchmesser genauso gut oder sogar besser. 

 

Alsdann hier nebeneinander die alte einfache ausser Dienst zu stellende und die frische neue Mechanik auf einen Blick.

 

 

Gitarrenmechanik

 

Gitarre Mechaniken wechseln

 

Wegen des größeren Durchmessers des neue Mechanikenschaftes ist ein 10 Millimeter-Senker vonnöten, der die problemlose Erweiterung des vorhanden Loches ermöglichen soll.

 

Auweia, jetzt gibt es kein Zurück mehr: Mit einen Akkuschrauber oder einer ordinären Bohrmaschine geht es zu Werke. Schön gerade halten, damit es auch „straight through“ geht. Bloß keine normalen Bohrer verwenden. Gern aber auch von der Unterseite mit dem Senker vorab leicht anfräsen .

 

 

Gitarre Mechaniken wechseln

Gitarre Mechaniken wechseln

 

 

Ist das erst einmal geschafft, lässt sich die erste neue Mechanik von unten einschieben und von oben kontern. Oh Mann, ich kann es nicht fassen: Jetzt wird doch noch alles gut!

 

Beachten soll man aber für eine gepflegte Optik die Ausrichtung der Tuner. Hier kann man sich entweder als Pedant oder Künstler austoben. Beispielsweise bevorzugen manche entlang der Kopfplattenkante einen rechten Winkel. Ich finde aber anderweitige Stellungen ebenfalls interessant. Nur Drehen sollte man die Köpfe letztenendes schon noch können.

 

 

Gitarre Mechaniken wechseln

 

Gitarre Mechaniken wechseln

 

Der erste neue Tuner sitzt. Und es ist ganz klar: Hier ersetzt moderne Technik den alten etwas wackelig gewordenen Krams. Nicht jedes alte Zeug ist gleich unbezahlbar Vintage. Was eben noch etwas grausam aussah, erstrahlt nun in neuem Glanz.

Was hier zunächst noch nicht zu sehen ist: Wir nehmen Möbelwachs, um die alten Löcher zu verschliessen. Verschiedene

Farbnuancen bietet jeder wohlsortierte Baumarkt.

 

 

eSaite - Gitarre Mechaniken wechseln

eSaite - Gitarre Mechaniken wechseln

 

 

Die alten Löcher sind nun mit Wachs versiegelt. Feuchtigkeit zieht hier nicht mehr ins Holz oder wird hier über unlackierte Stellen auch nicht mehr abgegeben. Wer es optisch unauffälliger möchte, orientiert sich bei der Farbwahl des Wachses noch mehr am Farbton des Holzes.

 

Mit einem derzeit ausgezeichnetem Preis-/Leistungsverhältnis haben uns die Wilkinson Imperial Tuners (Fernost Lizenzprodukt) voll überzeugt.
Die Mechaniken haben kein Spiel, lassen sich weich drehen und sehen auch noch gut aus. Na gut, ist Geschmackssache.

Die Verbindung zwischen Saiten und Kopfplatte ist jedenfalls stabiler und direkter geworden, was sich auch in der

Klangentfaltung positiv bemerkbar macht.

 

Ist richtig: Ich hör die Flöhe husten ... aber das könnt ihr doch auch!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Post Scriptum: Einige kleine Eingriffe wollen nicht verschwiegen werden:

 

Die Gitarre bekam noch eine neue Klinkenbuchse, damit die Kratzgeräusche ein Ende haben.

Der Hals ist ein geschraubter, so dass ein Anziehen der Schrauben nach all den Jahren fällig war.

Die alte Brücke mit Plastikreitern durfte einer komplett aus Metall weichen.

Irgendwann in grauer Vorzeit wurden die Poti-Knöpfe bereits getauscht.

 Euch wird es auch so gehen: Es macht einfach Spaß, verbessert den Klang und man fühlt sich

ein klein wenig mehr mit dem Teil verbunden. Jetzt darf das Kellerkind wieder in die gute Stube! 

 

 

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